Der Bau des Museums Reinhard Ernst
Beim Bau des Museums Reinhard Ernst war es die Aufgabe von schneider+schumacher, als Generalplaner den Entwurf des japanischen Architekten und Pritzker-Preisträgers Fumihiko Maki so präzise wie möglich im Detail und in der Materialität umzusetzen. Wie das gelang berichtete Elmar Lorey, Mitglied der Geschäftsleitung der schneider+schumacher Bau- und Projektmanagement GmbH, Mitte September auf großer Bühne vor Fachpublikum aus der Baubranche beim DBZ WerkGespräch.
Die Veranstaltungsreihe der DBZ Deutsche BauZeitschrift präsentiert herausragende Bauwerke zusammen mit den beteiligten Architekturbüros. Das Bauwerk, das vorgestellt wird, ist dabei gleichzeitig auch die Veranstaltungslocation. So berichtete Elmar Lorey im Maki-Forum des Museums Reinhard Ernst – nach einer Einführung ins Thema durch den Museumsgründer – über die knapp fünfjährige Bauzeit und die Zusammenarbeit mit Fumihiko Maki bei sieben Stunden Zeitverschiebung zwischen Frankfurt und Tokio. Darüber hinaus erläuterte er die Lage und die historische Bebauung des Grundstücks und erklärte, wie die Gebäudekubatur auf die umliegende Bebauung eingeht. Der weiße Granit der Fassade stammt aus einem Steinbruch im amerikanischen Bundesstaat Vermont, ist 400 Millionen Jahre alt und wurde mit dem Schiff nach Deutschland gebracht, wo die Oberfläche in einem speziellen Verfahren ihre besondere Beschaffenheit erhalten hat.
Eine weitere Besonderheit des Baus war der frühzeitige Einzug eines Kunstwerks ins Museum rund um die Rohbaufertigstellung: Die zweiteilige Skulptur “Pair” wurde mit einem Baukran ins Obergeschoss gehoben. Die Anlieferung der insgesamt rund sechs Tonnen schweren und jeweils rund 6,5 und 6 Meter hohen Skulptur des Künstlers Tony Cragg war nur zu diesem Zeitpunkt über die unverglaste Öffnung des Rohbaus möglich. Um die Skulptur im Gebäude unterbringen zu können, waren im Vorfeld statische Neuberechnungen des Standortes nötig.
Fotos oben und rechts oben: Bauverlag BV GmbH
Fotos rechts mittig und unten: schneider+schumacher